Mila Ruempler-Wenk, Hamburg

Frühkindliche Bildung im Museum

aus erziehungswissenschaftlicher und museumspädagogischer Perspektive

 


Mila Ruempler-Wenk beschäftigt sich in ihrer praktischen Arbeit als freie Museumspädagogin und in ihrer theoretischen Arbeit als Diplom-Pädagogin mit Kindergartenkindern im Museum.

 

Die theoretische Grundlegung des Beitrags orientiert sich an aktuellen frühpädagogischen Ansätzen, auf denen auch die Bildungspläne für Kindertageseinrichtungen basieren, wie beispielsweise:

  • Ein konstruktivistisch geprägter Bildungsansatz, bei dem davon ausgegangen wird, dass Bildung immer Selbstbildung ist und nicht von außen vorgegeben werden kann – wohl aber von der Umwelt abhängig ist.
  • Erkenntnisse aus der neurowissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen Forschung zur kognitiven Entwicklung der Kinder. Diese weisen auf das hohe Lernpotential von Kindern im Kindergartenalter hin: Ihre Gehirne sind noch nicht ausgereift und ihre Wissensstrukturen sind im Begriff sich auszubilden. Die Wahrnehmungsfähigkeiten und die Erkenntnisleistungen hängen damit zusammen, ob die Kinder die Möglichkeit bekommen, diese zu üben und ob man sie darin unterstützt.

 

Gehen wir von dieser Basis aus, so ist es die Aufgabe der Museumspädagogin beziehungsweise des Museumspädagogen, die Selbstbildungsprozesse der Kinder zu unterstützen und zu begleiten. Die Grenzen und Möglichkeiten der frühkindlichen Bildung im Museum ergeben sich somit nicht aus den kognitiven Fähigkeiten der Kinder, sondern aus der Qualität ihrer "Begleitung".

 

In der aktuellen Bildungsdiskussion und den Bildungs- und Erziehungsplänen der Länder werden Museen stets zum Bildungsbereich der "kulturellen Umwelt" gezählt. Darüber hinaus können durch die Vielzahl der musealen Themen und der Umsetzungsmöglichkeien auch alle anderen Bildungsbereiche angesprochen werden – ja die Kinder können eine Vielzahl von Kompetenzen entwickeln, an die beim Museumsbesuch zunächst garnicht gedacht wird. Dies spiegeln auch die Methodenkarten wider.

 

Der Beitrag formuliert die "Lernbedürfnisse jüngerer Kinder“, eine "Museumspädagogische Grundhaltung“ und die "Bildungsziele der frühkindlichen Bildung". Hieraus ergeben sich als

 

Anhaltspunkte zur Gestaltung museumspädagogischer Angebote
1. Dialog: Wann immer es Inhalte zu vermitteln gilt, geschieht dies in einem Gespräch mit den Kindern über ihre Erfahrungen und Interessen.


2. Selbständiges Erforschen: Die Kinder können sich möglichst oft frei in der Ausstellung bewegen und auf eigene Entdeckungsreise gehen sowie einige Exponate, Repliken oder Gegenstände in die Hand nehmen.

 

3.  Ästhetisches Gestalten: Verstanden als die gestalterische Umsetzung von etwas sinnlich Wahrgenommenem. Dabei können selbst gewonnene Erfahrungen und Eindrücke während des Gestaltens noch einmal gedanklich zur Beschäftigung kommen und verarbeitet werden.


Fazit 
Mit dem Museum lernen auch Kindergartenkinder einen wichtigen Teil ihrer unmittelbaren Lebenswelt kennen. Gleichzeitig bieten Museen ihnen die Möglichkeit, auch kulturell anders geprägte Umwelten und Dinge aus Vergangenheit und Gegenwart kennenzulernen. Dies trägt zu individuellen Bildungsprozessen, zur Persönlichkeitsbildung bei und fördert somit das Akzeptieren, Respektieren und den adäquaten Umgang mit "Eigenem“, "Bekanntem" und "Fremdem“.

 

 

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